Für die Verwirklichung der Drive-In-Spur mussten einige Bäume vor der Schule gefällt werden. Die Schulleiterin ließ es sich nicht nehmen, für das erste „Drive-In-Projekt“ in RLP selbst Hand anzulegen.

„In naher Zukunft könnte das alltägliche Verkehrschaos vor unserer Schule ein Ende finden“, freut sich die Schulleiterin Frau Backmann. Bereits vor einigen Wochen hatte die Gesamtkonferenz mit großer Mehrheit aus Lehrern, Eltern- und Schülervertretern dem Bau einer so genannten „Drive-In-Spur“, die direkt bis zum Haupteingang führt, zugestimmt. Somit ist es den Eltern bald möglich, ihre Kinder direkt bis zur Eingangstür der Schule zu fahren. Das beauftragte Architekturbüro hat ein ausgeklügeltes System erarbeitet, um das Chaos zu minimieren. Hierfür wird der Verkehr über die Robert-Koch-Straße abgeleitet, die teilweise zur Einbahnstraße erklärt wird. So sind insgesamt zwei Spuren geplant: Eine etwas breitere Spur für SUV, die hinter der Hauptspur verläuft, sodass die jüngeren und kleineren Kinder nicht mehr durch die großen Fahrzeuge übersehen werden können.

Sollte ein Kind bei der Abholung am Mittag trödeln, gibt es einen separaten Wartebereich für die Fahrzeuge. Den Einfall zu diesem Wartebereich hatte Frau Backmann bei dem Besuch eines Schnellrestaurants, als sie auf ihren Cheeseburger warten musste: „Einfach genial!“. Die ersten Bäume vor der Schule wurden bereits vor einigen Tagen gefällt, sodass die Bauarbeiten am 1. April beginnen können. Auch die Lehrer sind von dieser Idee begeistert. So hoffen die Lehrkräfte, dass die Unterrichtsbedingungen durch den Bau besser werden, weil die Kinder in der ersten Stunde dann noch müder sind und es somit ruhiger in der Klasse wird: „Wo kämen wir hin, wenn die Kinder sich bereits früh morgens an der frischen Luft bewegen müssten, sich z.B. im Schulbus mit Mitschülern unterhielten und somit wacher und aufgeweckter im Unterricht säßen und aktiver mitarbeiten würden? Dann wäre es mit der Ruhe in der ersten Stunde schnell vorbei! Darüber will ich gar nicht nachdenken“, gibt Herr Schindele zu Protokoll. Daher habe er in der Konferenz für das „Konzept Elterntaxi“ und den Bau einer „Drive-In-Spur“ gestimmt. Auch die Elternvertreter sehen das Vorhaben positiv: So können wir bis zur Eingangstür unsere Kinder begleiten: „Wenn jeder sein Kind im Auto sicher direkt bis zur Eingangstür fährt, braucht auch niemand Angst haben, dass sich vor der Schule aufgrund der unübersichtlichen Lage ein Verkehrsunfall ereignen könnte“. Etwas enttäuscht sind einige Vertreter der Elternschaft dennoch: Sie hätten am liebsten noch eine Gegensprechanlage einrichten lassen, um sicherzugehen, dass die Kinder auch im Klassenraum angekommen sind.  Leider gibt es allerdings auch (einige wenige) Gegenstimmen: „Wer braucht denn eine Drive-In-Spur? Wir sind früher auch mit dem Fahrrad oder dem Bus zur Schule gekommen. Das klingt hier alles wie ein schlechter Aprilscherz“, grummelt ein Kollege, der allerdings namentlich nicht genannt werden will.