„Kulturschulen wollen mehr als zeitlich begrenzte Kunstprojekte und regelmäßige Bühnenshows. Ihr Ziel ist es, ausgehend von den besonderen Erfahrungs- und Kommunikationsqualitäten ästhetisch-künstlerischer Praxis und kultureller Verständigungsprozesse, Kindern und Jugendlichen neue Bildungswege und eine teilhabegerechte Lernkultur zugänglich zu machen. Die Leitperspektive von Kulturschulen zielt auf das Recht aller Jugendlichen und Kinder auf vollen Zugang zum kulturellen Leben sowie eigene künstlerische und kulturelle Betätigung, wie es in § 31 der UN-Kinderrechtskonvention verbrieft ist.“  (Deutscher Kulturrat e.V.)

Das Label „Kulturschule“ verpflichtet uns dementsprechend, unseren Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu Kunst und Kultur zu ermöglichen. Das soll nicht nur über Arbeitsgemeinschaften, Workshops und Projekte geschehen, sondern auch über den Unterricht selbst: Die kreativen Möglichkeiten der Künste können Lernenden helfen, fachliche Inhalte besser und nachhaltig zu verstehen, was sich positiv auf den Lernprozess auswirkt. Dies beschränkt sich nicht auf die künstlerischen Fächer, sondern bezieht alle Fachbereiche ein, denn jedes Fach bietet Raum für kreative und kulturelle Teilhabe – ob selbstgebastelte Zellorganellen aus Pappmaschee in Biologie oder künstlerische Erarbeitung des Strahlensatzes in Mathematik.

Gleichzeitig können die Schülerinnen und Schüler lernen, wie sie sich über die Künste ausdrücken und an Kultur teilnehmen können. Sie können ihre eigenen Talente entdecken, einbringen, ausleben und weiterentwickeln.

Seit der Festlegung eines musikalisch-künstlerischen Schwerpunktes sind  an unserer Schule einige kulturelle Felder erwachsen, die unser schulische Kultur(er)leben und die damit verbundene kulturelle Schulentwicklung immer wieder aufs Neue bereichern:

  • Durch das Landesprogramm „Jedem Kind seine Kunst“ kooperieren wir mit Kunstschaffenden, die uns u.a. im Ganztagsbereich unterstützen
  • Mithilfe unseres Fördervereins laden wir Kunstschaffende in unser offenes Atelier ein, wo sie unsere Schülerinnen und Schüler zum Mittun einladen; außerdem unterstützen die Künstler und Künstlerinnen uns in Projekten oder im Unterricht
  • Die Kulturelle Pause bietet Schülerinnen und Schülern eine Bühne für ihre eigenen kreativen Produkte
  • In unserer KulturAG können sich Schülerinnen und Schüler mit ihren Ideen einbringen und sich an der Schulentwicklung beteiligen
  • Das Wahlpflichtfach LebensArt bietet Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe I die Möglichkeit, kreative Ausdrucksmöglichkeiten kennen zu lernen
  • In der MSS bieten wir regelmäßig einen Kunst-Leistungskurs an
  • Unser MSS-Kurs „Darstellendes Spiel“ entwickelt eigene Stücke und bringt diese zur Aufführung
  • Externe Theatergruppen führen ihre Stücke an unserer Schule auf; auch hier unterstützt der Förderverein regelmäßig
  • Schülerinnen und Schüler können sich bereits seit mehr als 20 Jahren in unser großartiges und vielfach prämiertes Schul-Musical-Projekt einbringen.

Kulturelle Pause

Eine wesentliche Säule unserer Kulturschule bildet die Kulturelle Pause. Hier haben unsere Schülerinnen und Schüler Gelegenheit im Rahmen einer großen Pause die von ihnen erschaffene Kunst zu präsentieren.
Wichtige Kulturorte sind dafür unser Foyer sowie unsere Bibliothek.
Die Kulturelle Pause bietet eine Bühne für vielfältige Präsentationen. In der Vergangenheit waren dies u.a.:
• musikalische Auftritte der Schülerband
• Fachpräsentationen: die Semaine Française
• diverse Kunstausstellungen
• Lesungen
• szenische Darbietungen
• fachbezogene Ausstellungen von gelungenen Schülerprodukten (z.B. Short Story Contest, Französische Vortragsreihe)
• Präsentation unserer schuleigenen 3D-Drucker


Unsere Schülerinnen und Schüler erleben durch diese kulturelle Kleinveranstaltung, dass das von ihnen Erschaffene einen besonderen Stellenwert hat und Beachtung findet, sozusagen aus dem Klassenraum in die Schulwelt. Der Applaus und die damit verbundene Anerkennung erfüllen die Darbietenden mit Stolz und verleihen größeres Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Die Kulturelle Pause ist somit einerseits ein elementarer Bestandteil der individuellen Talentförderung, andererseits jedoch auch eine essentielle Erfahrung, an sich selbst zu wachsen.