Am Freitag, den 21.09., führte das Forum-Theater aus Wien in unserer Schul-Mensa das Drama „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing auf. Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 8, 9 und 10 folgten eineinhalb Stunden der Handlung. Dass die Schüler der durchaus schweren, altertümlichen Sprache in Versform aufmerksam zuhörten, lag an der geschickten Inszenierung und der respektablen Leistung der vier Schauspieler.
Hauptperson des Stückes ist der Jude Nathan, der von allen „der Weise“ genannt wird. Seine Pflegetochter Recha wird von einem Tempelherrn aus einem brennenden Haus gerettet. Der Ordensritter wiederum verdankt sein Leben dem muslimischen Herrscher Jerusalems, Sultan Saladin, der ihn als einzigen von zwanzig Gefangenen begnadigt hat, weil er dessen verstorbenen Bruder Assad ähnlich sieht.
Im Verlauf der Handlung wird Nathan zu Sultan Saladin gerufen. Dieser fragt ihn, welche der drei Religionen (Judentum, Islam, Christentum) die wahre Religion sei. Nach kurzer Überlegung trägt der Protagonist Nathan die Ringparabel vor. Diese besagt, dass keine Religion falsch, beziehungsweise keine Religion besser als die andere sei und somit über den anderen steht. Mehr noch: Die Weltreligionen sind miteinander verwandt und müssen sich im Handeln ihrer Mitglieder verwirklichen, zum Beispiel in „Sanftmut“, „herzlicher Verträglichkeit“ und „Wohltun“.
Trotz der teilweise schwierigen Formulierungen und der ernsten Thematik, kam bei den Schülern das Stück gut an: die spannende Atmosphäre wurde durch orientalische Musik und Lichteffekte verstärkt. An einigen Stellen sorgten die Schauspieler durch ihre lockere Spielweise auch für Lacher im Publikum.
Wir würden uns auf einen erneuten Besuch der Schauspielgruppe des Forum-Theater aus Wien freuen.
Dieser Text ist unter der Mitarbeit von Hannah Schlich und Rachel El-Marouk entstanden.
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