Am 19. Und 20. Dezember präsentierten die Oberstufenschüler (MSS13) des Kurses der Darstellenden Künste unter Leitung von Herrn Krieg ein Theaterstück, das dem Anspruch eines amüsanten Ausklangs des Schuljahres gerecht wurde. Aber nur vordergründig. Doch da war noch mehr – zwischen den Zeilen.

Eine Autorin gestaltet, ein Regisseur schreit, die Französin liebt und die Homöopathin glaubt. Doch woran wird geglaubt? An das, was Aufmerksamkeit erregt.

Mit Zitaten von Größen wie Tarantino, Kubrick und Webber begeben sich die Darsteller mit dem Publikum auf die Suche nach dem Phantom, doch wer ist es, was ist es? Ist es der Schrei nach Aufmerksamkeit, denn will nicht jeder ein bisschen Phantom sein? Ist es der Grund, der einen zu sich selbst führt, da man von sich selbst befreit erst sich selbst kennenlernt oder ist es die Macht, die alle von uns führt und leitet?

Ein Regisseur mit kinskiesker Manier brüllt gegen die Errungenschaften eines Jeden und die Quelle der Selbstsicherheit mit einem dröhnenden Sch*** an. Diesem kann sich nur entziehen, wer glaubt. Das Phantom liefert die Lösung.

Es spendet Hoffnung, dass es größere Probleme gibt, lässt der Phantasie freien Lauf, befreit Urängste und erlöst von dem, was viele für Leben halten. So entlässt es Schauspieler des fiktiven Theaters von ihrer Mittelmäßigkeit, es erlöst die Autorin von der Schmonzettenproduktion, die Souffleuse aus ihrem deutschen Kasten, die Träumerin aus ihrer Sehnsucht und schlussendlich die alternde Schauspielerin aus ihrem Alter. Die Freiheit liegt in der Liebe, dem Erreichen des Ziels (Jean Claude VanDamme), dem Folgen eines Traumes, dem Raustreten auf die Bühne.

Letztendlich liegt sie in der Geschichte, die uns zeigt, wie sehr man sich nach einem Phantom sehnt, bis es erscheint. Man muss halt dran glauben.

Soweit das Zwischen-den-Zeilen-Stehende, oder stand da garnichts?

Verfasser – Das Phantom